Das Terroir der Rothlay, ein Filetstück in der Zeltinger Sonnenuhr mit exponierter Südlage hoch über der Mosel, ist geprägt von einer Vielzahl an Schieferterrassen aus blauem Devonschiefer. In einem besonderen Mikroklima wachsen hier wurzelechte Rieslingreben, deren Pflanzjahr auf 1895 datiert ist. Diese uralten Reben tragen ungewöhnlich kleine und lockerbeerige Trauben welche besonders viel Aroma entwickeln (wenig Fruchtfleisch im Verhältnis zu einer großen Oberfläche/Beerenhaut). Somit ist der Rothlay ein Garant für höchsten Weingenuss.
Das Areal der Rothlay wurde bereits 1869 auf der ersten bekannten Weinbaukarte der Mosel (preußische Steuerkarte von Steuerrath Clotten) erwähnt und entsprechend der Qualität mit dem Höchststeuersatz belegt.
Der Name der Parzelle leitet sich aus den Begriffen „Roth“ (= Roden) und „Lay“ (=Schiefer oder Fels) ab und stammt noch aus der Zeit, als der Wald an den Hängen der Mosel gerodet wurde um Weinberge anzulegen. Daher als Anspielung die Axt auf den Etikett mit dem Pflanzjahr. Die Weinlese in dieser Steilstlage kann nur händisch mit Eimer und Hotte und unter Mithilfe von Leitern und Seilwinden erfolgen.
Von meinem Vater habe ich die Philosophie des ewigen Weinbaus übernommen, d.h. nur abgestorbene Reben werden ersetzt, aber kein Weinberg gerodet um eine Junganlage zu pflanzen. Auch erfolgt die Weinlese weiterhin ausschließlich per Hand, um eine bestmögliche Selektion der Trauben zu erzielen. Auf die spontane Vergärung der Weine mit weinbergseigenen Hefen folgt ein langes Feinhefelager um aromatische und langlebige Weine zu erzeugen.
Die trockene Spätlese ist mit ihrer Tiefe, Würze und Mineralität ein idealer Solist aber auch gerne Begleiter bei Grillabenden.